CNC Schnittdaten verstehen - Teil 5 - Seitliche Zustellung

CNC Schnittdaten verstehen - Teil 5 - Seitliche Zustellung

Du befindest dich in Teil 5 der 8-teiligen Beitragsreihe "CNC Schnittdaten verstehen"

Teil 1 - Einleitung
Teil 2 - Zahnvorschub
Teil 3 - Drehzahl und Vorschubgeschwindigkeit
Teil 4 - Tiefenzustellung
Teil 5 - Seitliche Zustellung
Teil 6 - Gleichlauf und Gegenlauf
Teil 7 - Eintauchen
Teil 8 - Schnittdaten berechnen und anpassen


Die seitliche Zustellung mit dem Formelzeichen ae, auch Arbeitseingriff genannt, ist die Eintauchtiefe des Fräsers in radialer, also in X- und Y-Richtung. Sie hat einen Einfluss auf die Spandicke und somit auch auf die Zerspankraft.

Der Zusammenhang ist allerdings nicht linear. So führt eine Verdoppelung der seitlichen Zustellung zwar zu einer Erhöhung, aber nicht zu einer Verdoppelung der Schnittkraft.

Beim Fräsen einer Vollnut ist die seitliche Zustellung maximal und entspricht dem Durchmesser des Fräsers (1D). Hier gelten die in Teil 4 genannten Richtwerte für die Tiefenzustellung ap.

Da beim Taschenfräsen auch manchmal eine Vollnut gefahren wird, kannst du dort die gleiche Tiefenzustellung wie beim Fräsen einer Vollnut ansetzen. Allerdings muss dort auch eine seitliche Zustellung angegeben werden, die du auf 0,65D (0,65 x Fräserdurchmesser) setzen kannst.

Beim Konturfräsen von Holz kann auch die volle Werkstückhöhe bearbeitet werden und die seitliche Zustellung, je nach Höhe des Werkstückes, im Bereich 0,15D bis 0,3D angesetzt werden. Beim Schlichten kannst du eine seitliche Zustellung von etwa 0,1D annehmen.

Beim Schlichten von Aluminium sind meist nur seitliche Zustellungen im Bereich von 0,1 mm bis 0,2 mm möglich, wenn die volle Werkstückhöhe bearbeitet wird. Sollte die Maschine auch dafür zu instabil sein, kannst du die seitliche Zustellung noch weiter reduzieren.

Allerdings führt das auch zu mehr Reibung, sodass der Fräser dann schneller verschleißt. Daher sollte die seitliche Zustellung beim Schlichten nur ca. 20% unter dem Wert angesetzt werden, ab dem eine Verschlechterung der Oberflächenqualität feststellbar ist.

Auch hier gilt wieder, dass man praktische Erfahrungen mit der eigenen Maschine sammeln muss, um das im Laufe der Zeit immer besser einschätzen zu können.

Weiter zu Teil 6 - Gleichlauf und Gegenlauf

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